Arcimboldo: Die große “ABBUFFATA”: Eine italienische Tradition Von Arcimboldo bis Marc Ferrari
Ausstellung: La grande bouffe : peintures comiques dans l’Italie de la Renaissance
Datum: 28. Oktober 2017 — 11. März 2018
Museum: The Musée Saint Léger in Soissons, France.
Arcimboldo
(1527 – 1593)
Als Sohn des Malers Biagio Arcimboldo und der Chiara Parisi wurde Giuseppe Arcimboldo 1527 in Mailand geboren. Die Familie, von vornehmer Herkunft, stammte ursprünglich aus Süddeutschland. Während des Mittelalters siedelten sich Teile seiner Familie dann in der Lombardei an. Im Laufe der Zeit haben sich sehr verschiedene Schreibweisen des Familiennamens herausgebildet: Arcimboldi, Arisnbodle, Arcsimbaldo, Arzimbaldo oder auch Arczimboldo, wobei die Suffixe „boldo” und „baldo” Überbleibsel aus dem germanischen Mittelalter sind. Ebenso hat auch Arcimboldo selbst, bei der Signatur seiner Werke, seinen Vornamen in verschiedenen Varianten ausgeführt: Giuseppe, Josephus, Joseph oder Josepho.
In seinem Werk Della nobilità di Milano („Über den Adel Mailands“) verfolgt Paolo Morigia die Geschichte der Familie Arcimboldo und bestätigt, auch wenn die Quellen im Allgemeinen sehr ungesichert sind, seine adlige Abstammung, indem er seine Wurzeln bis in die Zeit Karls des Großen zurückverfolgt: Ein Adliger mit dem Namen Sigfrid Arcimboldo diente am Hof des Kaisers. Unter den sechzehn Arcimboldo-Kindern wurden drei geadelt, wovon sich eines dann in der Lombardei niederließ. Hier beginnt der italienische Familienzweig. Um seine Aussage zu bekräftigen, schreibt Morigia, dass er sich „direkt auf M. Giuseppe Arcimboldo, einen vertrauenswürdigen und angesehen Ehrenmann” beruft.
In demselben Werk entwickelt Morigia im Weiteren die Geschichte der Familie Arcimboldo. Er beschränkt sich in seinen Ausführungen allerdings nur auf den italienischen, in Mailand lebenden Zweig. Er legt dar, dass der Witwer Guido Antonio Arcimboldo, der Ur- Ur-Großvater von Guiseppe, als Nachfolger seines verstorbenen Bruders, Giovanni Arcimboldo, 1489 zum Erzbischof von Mailand gewählt wurde. Zwischen 1550 und 1555 regierte dann Giovanni Angelo Arcimboldo, der leibliche Sohn Guido Antonios, als Erzbischof von Mailand. Er war es, der Giuseppe nicht nur beriet, sondern ihn auch unter den Künstlern, Philosophen und Schriftstellern des Mailänder Hofes einführte.
In Mailand wurde Arcimboldo von seinem Vater und den Künstlern der lombardischen Schule wie Giuseppe Meda (in Mailand tätig von 1551 bis 1559) und Bernardino Campi (1522 bis 1591), einem angesehenen Maler Cremonas, in den Techniken der Kunst unterrichtet. Auch spiegelt sich eine ganz spezielle Faszination für die Kunst und Wissenschaft Leonardo da Vincis in seiner Kunst wider. Denn sein Vater, Biagio, hatte das Glück, ein guter Freund von Bernardino Luini, einem Schüler da Vincis, zu sein, der beim Tod Leonardos eine Vielzahl seiner Skizzenbücher und Aufzeichnungen erbte. Biagio Arcimboldo studierte diese Schriften intensiv und lehrte einige Jahre später seinen Sohn Guiseppe den künstlerischen Stil und die Wissenschaften Leonardos.
Die italienischen Künstler Biagio, Meda und Campi standen in engen Kontakt zu den deutschen Künstlern, die an den Projekten für den Mailänder Dom arbeiteten. Auch entwarfen sie die Wandgestaltungen für die Familie der Medici. Den Archiven des Mailänder Doms zufolge etablierte sich Arcimboldo 1549 als Meister und arbeitete zusammen mit seinem Vater an der Malerei und den Zeichnungen für die Glasfenster, dieOrgeltüren und den Altarhimmel des Gotteshauses. Die wichtigsten Glasfenster, in der Apsis, illustrieren die Geschichte des Lebens der heiligen Katharina von Alexandrien. Die christliche Legende beschreibt das Martyrium Katharinas, die sich weigerte, den heidnischen Göttern zu huldigen.
Die Szene basiert auf einer Kombination aus klassischen Motiven (Amphoren, Girlanden und Putti) und christlichen Symbolen (Thron, Jakobsmuscheln und Zeremonieschmuck). Die architektonische und ornamentale Konzeption spiegelt den Illusionismus der Kunst und den manieristischen Geschmack wider. Diese Formen, denen er auch in der Kunst des Mailänders Gaudenzio Ferrari (1474 bis 1546), der ebenfalls an den Glasfenstern der Kathedrale arbeitete, begegnete, weisen zudem einen eindeutigen Einfluss Leonardos auf Arcimboldo auf.
Ein Dokument aus den Archiven, datiert auf das Jahr 1556, belegt, dass die Zeichnungen Arcimboldos für diesen Auftrag von Corrado de Mochis, Glasmachermeister in Köln, in Glas übertragen wurden. Zu dieser Zeit malte Arcimboldo fünf emblematische Insignien (heute verschollen) für Ferdinand, König von Böhmen, später Ferdinand I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Nach dem Tod seines Vaters 1551 arbeitete Arcimboldo weiterhin in der Lombardei, bis er 1558 nach Como und Monza ging. Er entwarf Zeichnungen zu Themen des Alten und Neuen Testaments für die Wandgestaltung der Kathedrale von Como, nach denen die Künstler Johannes und Ludwig Karcher (aktiv von 1517 bis 1561), für die Manufacture des Gobelins tätig, einen Wandteppich realisierten. Die Namen der Teppichweber erscheinen auf einem Rouleau des Teppichs. Arcimboldo entwirft acht Szenen, die von herrlichen, mit Blumen, Früchten, Pergamenten und klassischen grotteschi verzierten Bordüren geschmückt sind, die auch die Szene mit dem Tod der Jungfrau zieren: In einem privaten Garten, ein Hortus conclusus, der die Architektur des Mittelalters und der Renaissance zeigt, sitzt die Jungfrau auf einem Sarg, umringt von trauernden Aposteln, während die Kirche Santa Maria delle Grazie den Hintergund einnimmt…
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